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Ist der Boom der Kindertagesstätten schon wieder vorbei?

Während in den letzten Jahren massiv gebaut und eröffnet wurde was die Kindertagesstätten angeht, so hat man das Gefühl, ist jetzt wieder weitgehend Normalität eingekehrt. Viele Schweizerinnen und Schweizer haben Angst, der Boom könnte abgeflaut sein. Aber ist das wirklich der Fall? Nein. Der Eindruck trügt.

Über den Kita-Boom

Die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren sehr viel investiert, wahnsinnig viel gebaut und zahlreiche Kitas in der Region Basel und anderswo neu eröffnet haben, täuscht keineswegs. Der Boom kam aber nicht von ungefähr, sondern er war die logische Folge des Mangels an Plätzen in Kinderbetreuungsstätten. Bei zu grosser Nachfrage war das Angebot um Welten zu klein. Man war angehalten, zu reagieren und Plätze für unsere Kleinsten zu schaffen. Man holte ein Versäumnis auf und stampfte in zahlreichen Gemeinden neue Kindertagesstätten aus dem Boden.

Sinkende Neueröffnungen – Ende des Booms?

Nur weil inzwischen nicht mehr so viele Kitas eröffnet werden wie noch vor 3-4 Jahren, heisst das nicht, dass der Boom vorbei ist? Ganz und gar nicht. Denn es wird nach wie vor gebaut und eröffnet, nur nicht mehr so wahnsinnig viel. Man hat einfach nur reagiert und versucht, der Nachfrage gerecht zu werden. Es ist insofern Ruhe eingekehrt, als dass man wieder ein wenig an Boden gutgemacht hat und man mit dem normalen Tempo weiterplanen kann.

Wie kam es zu dem Boom?

Nun, die Frage ist einfach zu beantworten, wenn man sich die Geschichte ein wenig ansieht. Waren die Kinder früher in grösseren Familienclans aufgewachsen – alle lebten unter einem Dach – hat sich so einiges gewandelt. Die Familien sind heute wesentlich kleiner. Dass Grossfamilien mit mehreren Generationen ein Haus teilen, ist eher selten. Kaum eine Familie existiert, wo der Herr im Haus der alleinige Verdiener und Familienernährer ist. Der Grund: Das Leben ist zu teuer. Grund und Boden sind massiv teurer geworden. Auch der Alltag ist alleine schwer zu finanzieren. Weil beide Elternteile arbeiten gehen müssen, steigt die Nachfrage nach Kindertagesstättenplätze massiv an. Das Problem wurde nur lange Zeit aufgeschoben. In Wahrheit waren die Wartelisten für Plätze lang und wurden immer noch länger. Wir brauchen eine grosse Zahl an Betreuungsstellen für unsere Kleinen. Und wir werden diese Kita-Plätze auch in Zukunft brauchen. Denn es ist nicht abzusehen, dass sich in puncto Familienpolitik in naher Zukunft Massgebliches verändern wird.

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